Gäste stehen zur Eröffnung des frisch sanierten Grenzturms Heinersgrün im Vogtland um einen Trabant Kübel der früheren Nationalen Volksarmee (NVA).
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Jan Woitas

Der Grenzturm Heinersgrün kann im Rahmen von Seminaren des Museums Mödlareuth besichtigt werden.

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Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth hat jetzt eine Außenstelle

Bis 1990 war Deutschland geteilt, die innerdeutsche Grenze wurde von der DDR mit großem Aufwand befestigt – auch mit dem Turm Heinersgrün im Vogtland. Nach seiner Sanierung öffnet er als Außenstelle des Deutsch-Deutschen Museums in Mödlareuth.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Einst war der Grenzturm Heinersgrün im Vogtland Teil des Todesstreifens an der innerdeutschen Grenze, nun soll er als Gedenkstätte an dieses Kapitel der Geschichte erinnern. Dazu wurde er nach seiner Sanierung für 278.000 Euro am Freitag offiziell übergeben. Der steinerne Zeuge des DDR-Grenzregimes wird künftig als Außenstelle des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth dienen – das sich im 15 Kilometer entfernten Mödlarreuth im Nachbarlandkreis Hof befindet – und Besuchern für Besichtigungen offen stehen.

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Turm als Erinnerung: "Vorfahren mussten Demokratie erkämpfen"

"Der Grenzturm ist ein weithin sichtbares Mahnmal innerdeutscher Teilung", sagte der Landrat des Vogtlandkreises, Thomas Hennig (CDU). Der Landkreis ist Eigentümer des Turmes. Es sei äußerst wichtig, solche historischen Erinnerungsorte am Leben zu erhalten. "Künftige Generationen dürfen nicht vergessen, unter welchen Bedingungen ihre Vorfahren in der DDR 1989 die Demokratie erkämpfen mussten."

Der Turm war 1978 als sogenannte Führungsstelle in Betrieb gegangen. Nach Expertenangaben lief dort etwa die Technik für die Grenzsignalzäune ebenso zusammen wie die Kommunikation der Grenzposten mit dem diensthabenden Kommandeur. Der Turm ist eines der letzten Relikte der DDR-Grenzsicherung zwischen Sachsen und Bayern.

Museum Mödlareuth öffnet Turm zu besonderen Jahrestagen

"Es ist ein bedrückender Moment zu wissen, dass wir hier in einem Minenfeld gestanden hätten vor 34 Jahren", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Und dass auch hier Menschen gestorben seien, weil sie in die Freiheit wollten. Es brauche heute solche authentischen Orte wie den Grenzturm, um sich dieser Geschichte zu erinnern und daraus zu lernen.

Der Landkreis hatte den Turm im August 2019 gekauft. Seit 2020 war er dann saniert worden. Im Innen- und Außenbereich wird anhand von Informationstafeln mit Fotos, Dokumenten und Texten über die Geschichte informiert. Besichtigt werden kann der Turm künftig im Rahmen von Seminaren des Museums Mödlareuth oder in Gruppen nach Voranmeldung. Zudem wird er an besonderen Jahrestagen für Besucher öffnen, wie etwa zum Tag des offenen Denkmals am 10. September und am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober.

Mit Informationen von dpa

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